There are two ways of conceiving and using social theory: one is a scholastic mode in which we ‘split, polish and clean concepts’, to paraphrase C. Wright Mills’s (1958) critique of Talcott Parsons in The Sociological Imagination, that is, produce theoretical categories as an end in themselves, for ritual display and worship. The other is a generative mode, wherein we develop theory to put it to use in empirical research and to prove and expand its heuristic capacity in systematic confrontation with sociohistorical reality.
Die beiden Theorieverständnisse, die Wacquant hier anführt, scheinen mir tatsächlich die häufig vorzufindenden zu sein – ich frage mich aber seit längerer Zeit schon, ob es nicht neben beiden auch noch ein drittes gibt. Das Glasperlenspiel und das Fischernetz als zwei Varianten der Theoriearbeit beruhen beide auf dem Prinzip der Bewährung: an der internen Kohärenz oder an der externen sozialen Realität. Wenn man aber die Performativität und Reflexivität soziologischen Wissens erst nimmt und mit Wagner, Callon und Luhmann das Arbeiten an der Theorie als (Mit-)Arbeiten an sozialer Realität begreift, dann greifen beide Verständnisse fehl. Vielleicht macht es Sinn, Theoriearbeit als Arbeit an kohärenten Heuristiken zu begreifen, die dazu geeignet sind, in der empirischen Arbeit Fremdheit zu produzieren: Theorie als Erstaunensgenerator – das wäre dann Theoriearbeit in einer ethnographischen Haltung.